Die mächtigen Wände der Gebirgskämme rund um Turin sind ein einziger Outdoor-Vergnügungspark für Klettersteigfans
Es braucht Gleichgewichtsinn, Entschlossenheit und viel Kraft – körperlich wie mental. Ja, es stimmt: Klettersteige sind nicht jedermanns Sache. Aber wie jedes Outdoor-Abenteuer abseits der ausgetretenen Pfade bieten sie die Gelegenheit, sich selbst herauszufordern. Man spürt das Adrenalin förmlich, wie es sich in einem interessanten Wechselspiel mit der Ruhe mischt, die von den mächtigen Felswänden ausgeht.
Turin ist der optimale Ausgangspunkt für die vertikalen Herausforderungen der herrlichen Kletterberge in seiner Umgebung. Durchquert man eines der beiden weiten Täler, gelangt man hoch zu den Gipfeln der Cottischen oder der Grajischen Alpen.
Klettersteige im Susatal
Im Susatal, das sich zwischen Turin und der französischen Grenze erstreckt, gibt es gut ausgestattete anspruchsvolle Klettersteige.
Sacra di San Michele,
Orrido di Foresto und
Chianocco, aber auch
Roccabianca zählen zu den schönsten Klettersteigen im französischen Stil, wie es sie hier gibt. Die dafür typische Verwendung von Stahltritten, Sprossen und Griffen ermöglicht es den Kletterern, senkrechte Wände in Angriff zu nehmen und schwierige Hindernisse zu überwinden. Zusätzlich bringen Seilbrücken einen Hauch von Abenteuer und einen echten Adrenalinkick ins Spiel beim Queren von tiefen Schluchten und Felsspalten.
Val Chisone bzw. Val Ciuson und die Via Ferrata Ciardelli
Das
Val Chisone führt die Liste der Klettersteige an in puncto technische Schwierigkeit und konditionelle Herausforderung. Für die Bewältigung seiner Felsen und Steiganlagen braucht man eine gute körperliche Fitness.
Unter ihnen gilt die Via Ferrata
Nicola Ciardelli in Roure im Vallone di Bourcet (1,5 Stunden von Turin entfernt) als besonders schwieriger und ausgesetzter Klettersteig – wir sprechen von
Schwierigkeitsgrad D und
400 Metern Höhenunterschied. Experten raten, zusätzliche Karabiner und Schlingen als Sicherungsausrüstung dabeizuhaben zur Unterstützung an den Stellen, die anspruchsvolles Klettern erfordern.
Einer für alle: der Locana-Klettersteig
Der
Locana-Klettersteig, auch bekannt als
Ferrata di San Lorenzo, bietet ein spannendes Klettererlebnis an einer Granitwand am Eingang des Valle di Piantonetto, einem Seitental des berühmten
Valle Orco in der Provinz Turin.
Dieser Klettersteig ist ideal für Einsteiger. Seine Route in Form einer „8“ bietet zwischendurch eine Ausstiegsmöglichkeit für Kletterer, die den Anstieg unterbrechen möchten, und gewährleistet damit ein entspanntes und sicheres Klettererlebnis für alle. Die Hängebrücke am Ende der Tour ist ein MUSS und auch bei Kindern sehr beliebt, und das Panorama oben auf dem Gipfel belohnt die Anstrengung hundertprozentig.
Einen Klettersteig zu gehen, bedeutet, richtig ausgerüstet und gut vorbereitet zu sein
Wie beim Sportklettern ist es ratsam, auf einem Klettersteig
immer mindestens zu zweit zu sein und jemanden mit Erfahrung dabeizuhaben, der weiß, wie die Ausrüstung benutzt wird. Helm, Klettergurt, Handschuhe und Klettersteigset sind ebenso ein Muss wie der obligatorische Check vor dem Klettern:
- Ist der Klettergurt richtig angelegt und sind alle Schnallen geschlossen?
- Ist der Helmgurt geschlossen?
- Ist das Karabiner-Set richtig angelegt?
- Ist das Erste-Hilfe-Set im Rucksack?
Und vor allem: Bist du bereit für einen echten Adrenalinkick?